Eine Wand gilt als tragend, d. h. strukturell, wenn sie neben ihrem Eigengewicht auch andere vertikale bzw. horizontale Lasten ableiten kann.
Besteht das Gebäude aus tragendem Mauerwerk (Stein oder Ziegel), gelten die Wände des Bauwerks als strukturell, da sie die Decken und das Dach tragen.
Eine tragende Wand auf einer bestimmten Ebene des Bauwerks darf nicht einfach abgerissen werden, da dies die Struktur schwächen und zu Verformung oder Einbruch der Decke sowie der auf der gleichen Ebene liegenden Wände führen würde.
Für die Ersetzung oder Entfernung einer tragenden Wand ist eine detaillierte statische Berechnung erforderlich, um die statische und erdbebensichere Funktion des Gebäudes zu gewährleisten. Dazu gehört auch eine bauliche Verstärkung der Struktur, die in einer entsprechenden Bauvorlage dokumentiert werden muss.
Was ist bei Rissen an tragenden Wänden zu tun?
Der Abbruch eines tragenden Elements muss immer nach einem Bauplan erfolgen. Bei Renovierungsarbeiten, bei der der Auftraggeber die Innenräume neu aufteilen möchte, um z. B. einen offenen Raum zu schaffen, muss der Abriss der gemeinsamen Wand der beiden Räume nach einem bestimmten Verfahren erfolgen:
- Prüfung, ob es sich um eine tragende Wand handelt
- Prüfung, ob sich über der zu entfernenden Wand eine weitere tragende Wand oder Deckenstruktur befindet, die zur Stabilität beiträgt.
- Abstützung der Decke zur Verhinderung der Entspannung während des Abbruchs und zur Vermeidung von Rissen in der darüber liegenden tragenden Wand
- Die Verstärkung vornehmen (= Stahlsturz).
Wann muss man sich wirklich Sorgen machen?
Ist ein Gebäude durch Risse in den Wänden beschädigt, erfolgt in der Regel eine Analyse des Rissbildes. Die Untersuchung der Risse liefert wichtige Informationen über die Schäden, Form, Lage und Ursachen.
Risse in tragenden Strukturen dürfen nicht unterschätzt werden. Ihr Auftreten kann mit verschiedenen Faktoren in Verbindung gebracht werden, u.a.:
- Verwendung von minderwertigen Materialien beim Bau oder bei der Renovierung des Gebäudes
- Änderungen der Belastungsbedingungen während der Lebensdauer des Bauwerks
- Änderungen in der Lage des Gebäudes
- Äußere Ursachen z. B. Erdbeben
- Haarrisse, die sich durch Temperaturunterschiede zwischen außen und innen bilden
- Unzureichende Belüftung der Räumlichkeiten
- Erdrutsche und andere geologische Phänomene
Um zu wissen, ob und wann wirklich Grund zur Sorge besteht, muss man die Art des Risses beurteilen können. Die Risse, die am Putz erscheinen, sind im Allgemeinen nur oberflächlich und ästhetisch, ohne den strukturellen Gebäude- oder Wandteil zu beschädigen.
Das heißt nicht, dass solche Risse vernachlässigt oder ignoriert werden sollten. Mit der Zeit kann sich ihr Zustand verschlechtern. Daher ist eine ständige Überwachung erforderlich.
Auf Risse in tragenden Strukturen sowie auf bogenförmige und diagonale Risse ist besonders zu achten. Hier sind so schnell wie möglich Maßnahmen zu treffen, um die Stabilität der Struktur nicht zu gefährden.
Warum sollte man Fachleute hinzuziehen?
Risse in tragenden Wänden erfordern aufgrund der Gefährlichkeit den Einsatz von Fachleuten.
Ein erfahrenes Unternehmen verfügt über entsprechende Mittel und Kompetenzen zur sicheren und effizienten Durchführung der Arbeiten und um den Ernst der Lage beurteilen zu können.
Von DIY-Maßnahmen, insbesondere bei sehr gefährlichen Rissen, wird daher strikt abgeraten, da sie die Situation weiter verschlimmern können.
Wir bei URETEK bieten kostenlose Vor-Ort-Inspektionen in ganz Österreich, um die Ursachen Ihrer Gebäudeschäden zu analysieren und Ihnen eine passende Lösung anzubieten.